Wie entsteht die Eisfläche in der Kölnarena2?

Nachdem Anfang Mai und mit Abschluss der Saison im Haie-Zentrum die Kälteanlage ausgeschaltet wurde, fanden anschließend einige Reparatur- und Instandhaltungsarbeiten rund um die abgetaute Eisfläche in der KA2 statt. Da diese Arbeiten nun abgeschlossen sind, machte sich unser Team der Eismeister daran, eine neue Eisfläche aufzubauen. Doch wie entsteht eigentlich eine neue Eisfläche im Haie-Zentrum? Wir haben uns mit unserem Eismeister-Team unterhalten und uns dies einmal Schritt für Schritt erklären lassen.
Hallo zusammen und vielen Dank für eure Zeit. Mal ganz plump gefragt: Wie entsteht eigentlich eine neue Eisfläche im Haie-Zentrum?
„(lachen) So ganz einfach lässt sich das nicht beantworten.“
Dann nimmt uns doch gerne einmal Schritt für Schritt mit.
„Nachdem wir mit den Arbeiten an und rund um die Spielfläche fertig waren, haben wir mit dem Aufbau der neuen Eisfläche begonnen. Dies geschieht damit, dass wir die Kühlanlage wieder in Betrieb nehmen und langsam hochfahren. Dies muss behutsam passieren, da zum einen die Kühlanlage langsam auf Betrieb kommen muss, zum anderen könnte ein zu schnelles Abkühlen auch zu Schäden in der Betonfläche, die unterhalb der Eisfläche liegt, führen. Wenn dies geschehen ist, tragen wir die erste Wasserschicht auf.“
Gibt es dabei verschiedene Varianten?
„Ja, die gibt es. Bei uns ist es so, dass wir den Beton unter der Eisfläche weiß streichen und die Markierungen des Spielfelds, also blaue Linien, Mittellinie, Bullykreise etc., ebenfalls auf den Beton malen. Eine andere Variante ist es, dass aufgetragene Wasser mit Kreide zu weißen und die Spielfeldmarkierungen ins Eis einzubauen. Wir haben uns für die erste Variante entschieden, auch, da wir so im Verlauf der Saison besser Werbeflächen austauschen oder hinzufügen können.“
Klingt verständlich. Wie geht es dann weiter?
„Wenn die Betonfläche fertig und gut gekühlt ist, tragen wir die erste Wasserschicht auf und versiegeln damit die Betonfläche. Diese Eisschicht ist nur wenige Millimeter stark. Daraufhin folgen die Werbefolien, die wir an die entsprechenden Stellen der Eisfläche platzieren und ebenfalls mit einer dünnen Wasser- bzw. später Eisschicht versiegeln.“
Wie groß sind diese Schichten?
„Die Schichten haben eine Dicke von 1 bis 1,5 Millimeter und sind damit also sehr dünn. Dies hilft uns dabei, eine relativ dünne Eisfläche aufzubauen, welche zum einen einen geringeren Einsatz der Kälteanlage benötigt und zum anderen für eine harte Eisfläche sorgt.“
Diese Härte ist für die Spieler auf dem Eis sicher wichtig.
„Absolut. Jede Sportart hat etwas andere Ansprüche an eine ‚gute‘ Eisfläche. Eishockeyspieler mögen eher eine harte Eisfläche, wobei Eiskunstläufer durch ihre vielen Sprünge und Landungen eher etwas weicheres Eis bevorzugen.“
Wie könnt ihr die Härte der Eisfläche zusätzlich beeinflussen?
„Wir verwenden für eine neue Wasserschicht immer lauwarmes Kalkwasser. Das mineralisierte Wasser arbeitet schneller und gefriert härter, als unbelassenes Wasser. Dazu taut das warme Wasser die vorhandene Eisschicht etwas an, sorgt so für eine gute Verbindung und am Ende für eine feste, verbundene Eisschicht. Wenn man kaltes Wasser verwendet, kann es passieren, dass ein wenig Luft zwischen die einzelnen Schicht kommt und man nicht mehr eine geschlossene Eisfläche hat.“
Wie oft müsst ihr eine neue Eisschicht auftragen?
„Unser Eis hier im Haie-Zentrum hat eine Dicke von 3 bis 3,5 Zentimetern – pro aufgetragener Schicht bekommen wir circa einen Millimeter dazu. Also müssen wir gut 30 bis 35 Schichten auftragen. Dies geschieht entweder per Schlauch oder später mit der Eismaschine.“
Wie lange dauerte der gesamte Prozess Eisaufbereitung?
„Gut zehn Tage von Anschaltung der Kälteanlage bis zum Auftragen der letzten Eisschicht. Wobei da auch viele Faktoren berücksichtigt werden müssen. Sind es draußen 30 Grad oder mehr, dauert es etwas länger – aber in diesem Jahr hat alles super funktioniert.“
Das freut uns zu hören. Danke für diese spannenden Einblicke!
zurück